Berichte
Jahresbericht des Präsidenten der 41. GV vom 10. Mai 2023
Sehr geehrte anwesende Genossenschafterinnen und Genossenschafter,
Sehr geehrte Gäste,
Es ist mir eine Ehre, Ihnen als Präsident der AGW einmal mehr – es ist schon das elfte Mal – berichten zu dürfen, welche Arbeit der Vorstand im letzten Geschäftsjahr geleistet hat.
Das grosse Thema, das in den sechs durchgeführten Sitzungen behandelt wurde, war die Ausarbeitung des neuen Partnerschaftsvertrages mit Sunrise. Der bisherige Vertrag endete offiziell per Ende 2022. Der neue Vertrag bringt erhebliche Veränderungen mit sich. Wir mussten einem neuen Verrechnungsmodell zustimmen und die Preise für die Vermietung unseres Netzes an Sunrise sind markant gesunken.
Das neue Verrechnungsmodell bringt denjenigen Kunden, die ein neueres Sunrise-Abonnement haben, den Vorteil, dass sie nur noch eine Rechnung bezahlen müssen. Die AGW wird diesen Kunden keine Betriebskostenbeiträge mehr in Rechnung stellen.
Es gibt allerdings noch sehr viele Kunden – wir sprechen von über 500 – die entweder kein Sunrise-Abonnement haben oder noch ein älteres, bei dem die Kabelanschlusskosten nicht im Abonnementspreis enthalten sind. Diese Kunden erhalten weiterhin Quartalsrechnungen von uns.
Dass die Vergütungen, die wir neu von Sunrise erhalten, gesunken sind, ist dem Abonnentengewinnungskampf geschuldet, der auf dem Markt herrscht. Neukunden und diejenigen die sich gegen erhöhte Preisen wehren, bezahlen heute um einiges weniger für ihre Abonnemente als noch vor ein paar Jahren. Neukunden werden mit attraktiven Einstiegsangeboten beworben. Dasselbe tut logischerweise auch der Mitbewerber, der in Wiesendangen aktiv ist.
Wir sind überzeugt, dass der neue Vertrag – auch wenn er, was die Einnahmen betrifft, offensichtlich schlechter ist als der bisherige – eine gute Basis für die weitere Zusammenarbeit in den nächsten Jahren ist. Insbesondere auch im Hinblick auf eine immer wahrscheinlicher werdende Umstellung unseres Netzes auf reine Glasfaser, denn wir wollen ja, dass unsere Kunden auch auf einem FTTH-Netz Sunrise-Dienste beziehen können.
Betreffend unserem Langzeitprojekt, der Realisierung eines «open access» FTTH-Netzes, haben wir mit einem Interessenten, der ein starker, schweizerischen Player ist, eine Absichtserklärung für den Bau des Netzes unterschrieben. Diese Erklärung ist der Startschuss für die nächsten Arbeiten, die als Ziel haben, einen umsetzbaren Bauplan und für unsere Genossenschafter einen vorteilhaften Vertrag auszuarbeiten. Sollte sich zeigen, dass kein guter Vertrag zustande kommt, so können wir den immer noch ablehnen. Wir sind aber sehr zuversichtlich, insbesondere nach den Arbeiten, die dieses Jahr also 2023 stattgefunden haben, dass sich hier für die Gemeinde Wiesendangen eine einmalige Chance bietet, zu einem zukunftsweisenden Netz zu kommen, auf dem mehrere Provider ihre Dienste anbieten können und den Einwohnern somit eine grössere Auswahl an Abonnements geboten wird.
Grössere Bauvorhaben am bisherigen Kabelnetz gab es im letzten Geschäftsjahr nicht, was man auch aus der Jahresrechnung herauslesen kann. Das Netz wurde wie immer in den letzten 41 Jahren von der Firma Schläpfer sehr gut gewartet. Entsprechend gab es 2022 keine einzige nennenswerte Störung, die es zu melden gäbe.
Wie sieht es denn aus mit den Zahlen zur Kundenentwicklung? Hier die Grafik:
Die Kurven zeigen einen leichten Negativtrend. Einerseits werden die Kunden, die über unser Netz nur TV schauen immer weniger. Andererseits gibt es unter den Einwohnern immer mehr solche, die nur noch ein Mobilfunkabonnement nutzen und kein Festnetzinternet, geschweige Festnetztelefon haben wollen.
Wir wissen allerdings aus Erfahrung, dass ein Festnetz immer leistungsfähiger und zuverlässiger ist und sein wird, als ein Mobilfunknetz. Von dem her machen wir uns keine Sorgen, dass Mobilfunknetze eines Tages die Festnetze ablösen werden.
Für nächstes Jahr dürfen wir mit einem leichten Anstieg der Kundenzahlen rechnen, dies, weil Sunrise ihre ‘ursprünglichen’ Kunden, die noch am Swisscom-Netz angeschlossen sind, schrittweise auf unser Netz aufschaltet. Dies ist die Konsequenz der Fusion von Sunrise mit UPC, mit einem Vorteil für uns.
Im Geschäftsjahr 2022 hat Patricia Watkins die neue Administrations-Software in Betrieb genommen. Die Einführung war recht arbeitsintensiv. Aber jetzt sind wir fähig, einerseits pflichtgemäss QR-Rechnungen zu erstellen und andererseits auf einfache Art zu filtern, welche unserer Kunden ein zeitgemässes Sunrise-Abonnement (mit Kabelanschluss inklusive) haben und welche nicht. Ebenso ist in der Software die Unterscheidung von Genossenschaftern, also Liegenschaftsbesitzer, und Abonnenten, also Mieter, einfacher zu handhaben.
Zum Schluss meines Jahresberichtes möchte ich einmal mehr allen Vorstandskollegen, den Revisoren, den Mitarbeitern der Firma Schläpfer Multimedia Services und auch unserem Partner Sunrise herzlich danken. Ohne die aktive Mitarbeit aller genannten, könnte unsere Genossenschaft nicht funktionieren.
Wir Vorstandsmitglieder sind alle immer noch hochmotiviert, unseren Beitrag für die Gemeinde zu leisten. Und da sich abzeichnet, dass wir in Bälde einen grossen technologischen Sprung machen können, macht unser Engagement umso mehr Freude.
Auch bei Ihnen, verehrte Anwesende, möchte ich mich herzlich bedanken. Es ist nicht selbstverständlich, dass es Genossenschafter gibt, die an die GV kommen und sich diese eine Stunde Zeit nehmen, um am Genossenschaftsgeschehen teilzunehmen. Die auf diese Weise gezeigte Wertschätzung unserer Arbeit freut uns sehr.
Für allfällige Fragen stehe ich Ihnen jetzt, nach der GV oder zu jedem anderen Zeitpunkt gerne zur Verfügung.
Oskar Persano
Präsident agw-digital-vernetzt